Plakatentwurf für das Theaterspiel Bonnie und Clyde des Theaters Konstanz.
Das Theater Konstanz möchte vermitteln, dass Unterhaltung und Ernsthaftigkeit keine Gegensätze sind. Zudem soll eine anspruchsvolle und freudige Grundvoraussetzung des Theaters gewährleistet werden. Zwar soll das Plakat eine möglichst große Zielgruppe ansprechen; Im Zentrum stehen jedoch die jungen Zuschauer, deren Liebe zum Theater geweckt werden möchte. Die Intentionen der Theaterregisseurin dürfen dabei nicht in Vergessenheit geraten.
Layout
Durch das Spiel mit Typografie und Farbkontrasten, sowie der Verwendung auffälliger Farbtöne und einer zentrierten Anordnung, vermittelt der erste Plakatentwurf Spannung und sorgt für Aufmerksamkeit sowie Interesse. Das schwarze Loch im Zentrum des Plakates dient als wahrer Eyecatcher. Der Blick des Betrachters wird bewusst geleitet, sodass ein schnelles Erkennen der Thematik gewährleistet wird. Durch eine Reduktion auf das Notwendige lässt sich der Inhalt auch für Autofahrer und Radsportler schnell erschließen. Trotz plakativem Charakter wirkt das gestaltete Medium raffiniert und erzeugt Theatralik. Die Theaterregisseurin Annette Gleichmann legt den Fokus auf die Beziehung von Bonnie und Clyde sowie deren Liebe und Kampf ums Überleben. Das zerstörte, durchlöcherte Herz inmitten der Zielscheibe bringt genau dies auf den Punkt. Die Schusslöcher sind Anspielung auf den brutalen Tod von Bonnie und Clyde. Die Zielscheibe selbst ist Index für die permanente Verfolgung des Banditenpärchens und verweist auf deren unausweichliche Lage. Wilde Schießereien, ein schräges standhaftes Pärchen, Brutalität – all dies wird nicht zuletzt auch in der Plakattypografie zum Ausdruck gebracht. Alternativ zum ersten Plakatentwurf entstand ein zweites Layout. Die Typografie und die Pistolen bilden ein Kreuz – symbolisch für den tragischen Tod des Gangsterpärchens. Stilistisch treffender ist die erste Plakatumsetzung. Sie trifft den Tonus der Theaterregisseurin Annette Gleichmann.